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Rainer Sax als Senior Consultant Strategy & UX mit an Bord

Rainer Sax als Senior Consultant Strategy & UX mit an Bord

„Wir müssen unseren Kund*innen zuhören und ihnen eine Stimme geben, um zu verstehen, wo eigentlich genau das Problem liegt.“ Die richtigen Fragen zu stellen ist für Senior UX Consultant Rainer Sax der initiale Schritt, um nutzerzentrierte Produkte zu entwickeln und nachhaltige Veränderung in komplexen soziotechnischen Systemen herzustellen.

Rainer, du hast Philosophie, Logik und Computer Science studiert. Warum?

Mit einem Philosophiestudium kann man „Denken lernen“. Ich wollte damals und will auch heute immer noch Zusammenhänge verstehen – und im Verstehen immer besser werden. In der Logik und Philosophie geht es unter anderem um die kritische Auseinandersetzung mit Argumenten oder um die Nachvollziehbarkeit einer Argumentation oder Antwort. Also, man denkt über das Nachdenken nach und bewertet anhand von Methodenreflexion. Tools und ein gut bestückter Methodenkoffer sind wichtige Hilfsmittel, aber noch wichtiger ist das Denken. Und das ist Trainingssache. In meiner Arbeit als Senior Consultant hilft mir das theoretische Denken, um zu wissen, welche Fragen ich stellen muss. Und die sind meistens nicht in einem Satz zu beantworten. Als UX-Stratege muss ich genau zuhören, die Perspektive des Gegenübers verstehen und Mitgefühl zeigen. Auch wenn ich selbst nicht in der Lage stecke, muss ich verstehen, was die Person bewegt und mich dann fragen: Wo liegt eigentlich das Problem? Was ist eigentlich die Frage, um die es wirklich geht? Das klingt einfach, ist aber oft sehr komplex und die Arbeit daran kann Wochen oder Monate dauern. Gerade weil ich das soziotechnische System der Kund*innen von außen betrachte und zu verstehen versuche, kann ich hier zur Lösung beitragen – und damit digitale Produkte und das Unternehmen selbst menschzentrierter machen. Letztendlich müssen aber alle an einem Strang ziehen, um eine echte Veränderung herbeizuführen.  

Die Umsetzung von UX-Strategien kann ganz schön kompliziert sein?

Eine nachhaltige und sinnvolle Prozessoptimierung oder Produkteinführung innerhalb einer Organisationsentwicklung für mehr Nutzerzentriertheit ist kompliziert und komplex. Das muss man auch gar nicht verharmlosen oder sich schönreden. Jede*r kann da bestenfalls einen Teil beisteuern. Ein wichtiger Ansatz für mich ist in diesem Kontext die Präzision in der Begrifflichkeit. Eine einheitliche Sprache macht Sachverhalte nicht einfacher, aber Prozesse schneller und das Denken bequemer. Die sogenannte Ubiquitous Language wird im Domain-Driven-Design angewandt, um disziplinübergreifend Begriffe zu terminieren. Je besser ich Begriffe verstehe, desto einfacher kann ich damit umgehen und letztendlich auch die Prozesse dahinter ändern. Ich muss wirklich wissen, was sich hinter einem Begriff verbirgt und konsequent und konsistent damit umgehen. Was ist beispielsweise ein Kundenauftrag und wie grenzt sich ein Teilauftrag davon ab? Solche vermeintlichen Kleinigkeiten sind entscheidend, um schneller ans Ziel zu kommen. Das kann ich in einer externen Position als Berater oft besser als Kund*innen selbst, wenn diese zu tief in der Fachlichkeit stecken. 

Bei der Gestaltung von digitalen Produkten ist deine lange Erfahrung sicherlich von Vorteil, oder?

Ich bin seit über 25 Jahren im Bereich Human Centered Design unterwegs und habe schon viel gesehen und erlebt. Das hilft schon, um Sachverhalte einzuschätzen und Dinge auch mal mit Humor zu nehmen. Die UX Maturity nimmt in vielen Unternehmen und Agenturen zu, was ich super finde. Zu meinen Anfängen konnten noch nicht viele Designer*innen etwas mit dem Begriff User Experience anfangen und ich bin oft auf Unverständnis gestoßen, weil ich versucht habe, aus der Entwickler- und gleichzeitig aus der Nutzerperspektive zu denken. Ein TV-Spot hat keinen Newsletter-Button. Und eine Marketing-Microsite in Flash hat nicht unbedingt einen Nutzermehrwert. Aber da hat sich in den letzten Jahren viel getan und sich ein größeres Bewusstsein dafür entwickelt, dass eine gute User Experience wichtig ist. 

Rainer Sax mit Don Norman bei dessen Buchpräsentation „Design for a better world”
Rainer Sax mit Don Norman bei dessen Buchpräsentation „Design for a better world”

Du arbeitest im Homeoffice mitten auf dem Land. Erzähl mal, wo deine Wahlheimat genau liegt und warum du von Hamburg rausgezogen bist. Ist dir das nicht zu einsam?

Gemeinsam mit meiner Partnerin bin ich vor einiger Zeit aufs Land gezogen und wohne jetzt in einem kleinen Dorf in der Region Wendland in der Nähe von Gorleben. Das ist überhaupt nicht einsam und wir fühlen uns in der offenen und herzlichen Dorfgemeinschaft sehr wohl. Wir betreiben hier das Gruppengästehaus „Haus an der Elbe“, was uns beiden unglaublich viel Spaß macht und für mich ein toller Ausgleich zu meiner digitalen Arbeit ist. Uns besuchen ganz unterschiedliche Gästegruppen: Seminare, Familienfeiern oder auch Yoga-Retreats – das hübsche Fachwerkhaus eignet sich wunderbar für viele verschiedene Anlässe. Die Hotellerie ist für mich eine fremde Branche und ich lerne gerade viel Neues dazu. Besonders freue ich mich aber, die Menschen kennenzulernen, die bei uns zu Gast sind. 

Mehr von Rainer findest du hier.

Über UX&I

UX&I bietet Beratung, Enablement und Umsetzung rund um das Thema User Experience (UX). Schwerpunkte liegen auf Deep Tech, Enterprise Software und Digitalisierung. Unser Ziel ist es, Menschen darin zu unterstützen, komplexe Technologie in den Dienst der Nutzer*innen zu stellen. Dabei vereinen wir alle relevanten Perspektiven: von Mensch, Business und Technologie.

  • Standorte: Düsseldorf (Hauptsitz), Berlin, Frankfurt am Main, Hamburg, München
  • Mitarbeiter*innen: 36
  • Gründung: 2014
  • Unternehmen: u.a. zehn der fünfzehn größten deutschen Unternehmen setzen auf unsere UX-Expertise

Pressekontakt

Alina Binzer
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